Soufeina, kannst Du Dich
kurz vorstellen?
Ich bin 24 Jahre alt, in Tunesien geboren und in
Berlin aufgewachsen. Derzeit mache ich meinen Master in Interkultureller
Psychologie in Osnabrück. Schon früh habe ich mich in verschiedenen
interkulturellen Projekten engagiert, z.B. Lifemakers, JUMA, JIK, Zahnräder
etc. Neben dem Studium bin ich außerdem Illustratorin und Comic-Zeichnerin.
Seit wann zeichnest du? Und
warum zeichnest du?
Ich zeichne eigentlich seit ich denken kann. Mir hat
es schon immer sehr viel Spaß gemacht
und meine ganze Kindheit lang habe ich die verschiedensten Stile ausprobiert.
Als ich mich im Zeichnen an sich sicherer fühlte, habe ich den Spaß am
Geschichten Erzählen gefunden. Schnell sind dann Kurz-Comics und Cartoons
entstanden.
Ich zeichne, weil es mir Freude macht und ich dadurch Menschen mit meinen Messages schnell erreichen kann. Heutzutage zeichne ich vor allem, um Transparenz und Dialog zu schaffen.
Ich zeichne, weil es mir Freude macht und ich dadurch Menschen mit meinen Messages schnell erreichen kann. Heutzutage zeichne ich vor allem, um Transparenz und Dialog zu schaffen.
Was bestimmt die Themenwahl
deiner Kurzgeschichten?
Da ich ein Kopftuch trage und offen mir meinem
Glauben umgehe, wurde ich schon früh mit den Themen Integration,
Islamfeindlichkeit/-angst etc. konfrontiert. Ich glaube, dass eine Vielzahl
dieser Probleme aus Mangel an Kontakt zum bzw. Wissen um den jeweils „Anderen“
entsteht. Deshalb sind die Themen meiner Bilder oft sehr alltäglich, sehr
simpel. Sie zeigen sowohl die Banalitäten, als auch Besonderheiten und eben
auch Probleme einer Muslima. Dass sie – ich – Kopftuch trägt, ist dabei nicht
immer entscheidend.
Was ist deine Message? Was
möchtest du den Lesern mitteilen?
Ich möchte zeigen: Wir sind uns alle ähnlicher als
wir glauben (wollen). Muslime sind eigentlich genauso langweilig wie alle Anderen. Wir haben unsere kleinen feinen Unterschiede, die das Zusammenleben
aber umso spannender machen. Dafür ist Offenheit – auf beiden Seiten –
entscheidend! Und vielleicht ein bisschen Humor.
Das Thema der Broschüre ist
Diskriminierung. Kannst du Diskriminierung mit einem Wort beschreiben? Wie
gehst du mit Diskriminierung um?
Unfairness. Jemanden zu diskriminieren, bedeutet
für mich, ihm nicht die gleichen Rechte und Chancen zuzugestehen wie einem
Anderen. Ich selbst habe offensichtliche Diskriminierung nur in Form von dummen
Sprüchen auf der Straße erlebt. Dass ich bei Bewerbungen o.ä. weniger Chancen
hatte, kann ich natürlich nie beweisen. Deshalb versuche ich es mir auch nie
einzureden, weil mich das letzten Endes nur demotivieren und frustrieren würde.
Das bringt mich nicht weiter. Diskriminierende Erfahrungen meiner Geschwister
und engsten Freunde frustrieren mich zwar, sie motivieren mich aber
gleichzeitig, mich zu engagieren, sei es in Form von Dialog-Projekten oder
meinen Zeichnungen.
Was sind deine weiteren
Ziele für die Zukunft?
Ich will Personalentwicklerin werden und damit einen
Job fern von Diskussionen um Integration und Islam haben. Gleichzeitig werde
ich durch mein Äußeres im Wirtschaftsumfeld immer etwas auffallen und hoffe, dadurch
Barrieren einreißen zu können. Was meine Comics angeht, so werden sie mich
immer begleiten. Ich träume davon, mehr Menschen zu erreichen und irgendwann
eine graphic novel zu publizieren.
Wir bedanken uns für das nette Gespräch!
Auf folgenden Webadressen kannst Du weitere Illustrationen und Comics von Soufeina Hamed finden: http://tuffix.deviantart.com/
oder auf
https://www.facebook.com/soufi.ha


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